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Aktuell: Satanische Verse

Angesichts der Beschlüsse des scheidenden US-Präsidenten Biden, der Ukraine die Anwendung amerikanischer Waffensysteme zu erlauben, die bis weit auf russisches Gebiet reichen können, haben die Republikaner mit Berufung auf den 25. Zusatzartikel Vizepräsidentin Harris dazu aufgerufen, den „Schlafwandler“ seines Amtsgeschäfte zu entledigen und sie an seiner statt bis zur Amtsübergabe im Januar wahrzunehmen. Der Kurs Bidens führe unmittelbar in den Dritten Weltkrieg. Dass über diese Aktion der Republikaner in der Bundesrepublik nicht berichtet wird,  spricht ebenso für sich wie die Unterlassung der Information über die jedermann zugängliche Adresse des russischen Präsidenten Putins an die USA und ihre Verbündeten. Darin zeigt er noch einmal seine Sichtweise auf und warnt angesichts Russland zur Verfügung stehender Waffensysteme vor einer weiteren Eskalation.

Was hingegen hierzulande verbreitet wird, sind die satanischen Versen gleichenden Äußerungen  einer Außenministerin, die Putins Ankündigung als leeres Gefasel darstellt. Wenn sie glaubt, dass der ehemalige Oberbürgermeister von Sankt Petersburg, das unter dem Namen Leningrad durch eine deutsche Blockade zwei Millionen Menschen verloren hat, es nicht ernst meint, zeugt das einmal mehr von ihrer grandiosen Einfalt und ihrer Unhaltbarkeit im Amt. Und wenn, neben den sonstigen wenigen, aber medial omnipräsenten kleinen Schreihälsen, der Kanzlerkandidat der Union dann noch tönt, vor einem Atomkrieg habe er keine Angst, dann wird deutlich, mit welcher Qualität politischer Interessenwahrnehmung wir es zu tun haben.

Hinzu kommt dann noch die Anmaßung aus der Europäischen Union. Denn von der neuen Parlamentspräsidentin Roberta Metsola wurde die eindringliche Aufforderung an die deutsche Adresse gerichtet, endlich Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu schicken. Wohl wissend, dass es die Form der Eskalation wäre, die russische Gegenschläge in die jeweiligen Herkunftsländer der Systeme bedeutete. Bei einer solchen Lage muss man kein Magier sein, um zu dem Schluss zu kommen, dass diese Union in einem Danach, falls es noch dazu kommt, keine Rolle mehr spielen wird.  Wer bei einer praktischen Kollision seinen eigenen Auftraggebern, d.h. den Bevölkerungen der jeweiligen Länder, in den Rücken fällt, liegt in der Zukunft übel riechend im Hades der Geschichte.

So, wie es aussieht, sind die erschütternde Erfahrungen, die wir hier machen, identisch mit denen, die in den anderen Ländern des Westens ebenfalls zu erleben sind: Eliten, die durch den Neoliberalismus, der alle sozialen Werte zertrümmert hat, substanziell pervertiert wurden, die überfordert sind, die selbst produzierten Krisen noch irgendwie zu kontrollieren, die aus Verzweiflung mit dem Feuer spielen, das sie gereicht bekommen von den Profiteuren dieses Raubzuges. Blicken Sie nach Frankreich, nach Großbritannien, und vor allem in die USA. Es ist ein Scherbenhaufen. Die strategische Überdehnung hat ihren Job gemacht. Und so manches mal könnte man zu der Auffassung kommen, als bettele der kollektive Geist um eine rasche Erlösung vom eigenen schmerzhaften Prozess des Siechtums. 

Und jetzt, wo der transatlantische Riese in die Knie geht, greift er noch einmal nach den Gütern der Provinzen, um die eigene Unzulänglichkeit zu übertünchen. Ja, das, was wir täglich erleben, gehört zu diesem Raub unter „Freunden“. Manche reden bereits von der späten Realisierung des Morgenthau-Plans. Wenn es noch ein Morgen geben soll, dann nur mit einem komplett neuen Ansatz. Und vor allem nicht mehr mit dem Personal, das auf einem mittelalterlichen Jahrmarkt längst von angetrunkenen Plebejern von der Bühne geprügelt worden wäre. Einfach nur so. Weil sie grottenschlecht sind.    

Onkel Joe lässt es nochmal krachen?!

Wie hieß es doch noch in der hiesigen Sichtweise? Als Joe Biden noch der Präsidentschaftskandidat der Demokraten war? Er hat geliefert. Unsere Experten aus Washington haben das immer wieder betont. Ist nur die Frage wem? Den 40 Millionen unter der Armutsgrenze lebenden US-Amerikanern? Oder den 60 Prozent der Bevölkerung, die von Pay-Scheck zu Pay-Scheck leben und bei denen ein defekter Kühlschrank zum Notstand führt? Wohl eher nicht. Biden, der in persona für das Desaster verantwortlich ist, der seit seiner Beauftragung durch den Strahlemann Obama für das Operationsgebiet Ukraine im Jahre 2008 mit seinem Staff, den Ostrevisionisten Blinken und Nuland, das Land auf den Opfertisch gelegt hat. Jetzt, wo die Felle davonschwimmen, die Wahlen verloren sind und sich militärisch die Niederlage der Ukraine nicht mehr leugnen lässt, rufen diejenigen, die man als den tiefen Staat bezeichnen muss, vor denen bereits Präsident Eisenhower gewarnt hatte und die schon die Clintons, die Bushs, die Obamas beauftragt haben, den staksigen Alten aus dem Staate Delaware dazu auf, mit einer Eskalation im Konflikt mit Russland noch schnell zu putschen.

Denn den Damen und Herren in den dunklen Anzügen, deren Namen kaum jemand kennt und die in kaum eine Intrige auf diesem Planeten nicht verwickelt sind, droht etwas Fürchterliches. Der so gescholtene und als Inkarnation des Bösen bezeichnete Donald Trump hat nämlich angekündigt, Tulsi Gabbard als Chefin aller Geheimdienste (Director of National Intelligence) einsetzen zu wollen. Die Hawaiianerin, die bereits für die Demokraten im Kongress saß, als Soldatin im Irak-Krieg war und Oberstleutnant der Nationalgarde ist, hatte ihr Kongressmandat 2020 aufgegeben, um als Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten ins Rennen zu gehen. Sie schied bereits früh aus und zog wenig später die Konsequenzen und trat aus den Demokratischen Partei mit der Begründung aus, dass eine verantwortungslose Elite die Partei gekapert hat und auf einen Atomkrieg zusteuert. Dass sie diesen Kräften das Handwerk legen möchte, ist folgerichtig. Ebenso dass sie bereits in vielen Propagandaorganen hierzulande als Spionin Russlands diskreditiert wird. Keine Plattitüde ist zu erbärmlich, als dass sie es nicht auf die Titelseiten schaffte. Und dass der lupenreine Demokrat Biden nach einer schmetternden Abwahl seiner Partei jetzt nochmal die Raketen aus dem Keller holt, um Öl ins Feuer zu gießen, spricht für seine Loyalität gegenüber der verantwortungslosen bellizistischen Elite. Mehr nicht. Ein richtig feiner Kerl!

Und die Kriegshörner werden geblasen. So, wie berichtet wird, sind die europäischen Außenminister allesamt erleichtert über Bidens Putsch gegen eine reale Friedensoption. Erstens wird es nicht so sein und zweitens wissen wir, dass in der feinen Bundesrepublik Deutschland momentan die Kiegslüsternen frei herumlaufen und jedes Forum bekommen, das verfügbar ist. Von der olivgrünen Kreuzfahrersekte über die nun im Europäischen Parlament krakeelende Lobbyistin der Mordwerkzeugindustrie bis hin zu dem aus der Requisite wieder aufgetauchten Segelflieger aus dem Sauerland. Sie alle träumen von Operation Barbarossa 2.0, selbstverständlich unter dem Schirm der transatlantischen Freunde, die nicht nur die Ukraine, sondern bereits einen Großteil Europas auf dem Gewissen haben. 

So brandgefährlich die Situation auch ist, so gut ist die Deutlichkeit, mit welcher sich die einzelnen Optionen am Horizont abzeichnen. Der ganze Schmu vom Werte-Westen ist dahin, vor allem aus dem Munde dieser mediokren Hanswurste. Der us-amerikanische Politologe Samuel Huntington, der mit seinem Clash of Civilizations 1996 für heftig Furore gesorgt hatte, lag in vielen Dingen doch richtig. Man sehe sich die Karten in dem Buch an, vor allem die von der Ukraine. Und er brachte noch eine andere Sache auf den Punkt: Der Westen, so Huntington, gewann seine Überlegenheit nicht aufgrund seiner Ideen, Werte oder Religion, sondern in seiner Überlegenheit in der Anwendung organisierter Gewalt. Im Westen vergäße man das gerne. Der Rest der Welt verlöre das allerdings nie aus dem Blick.

No Future?

Glaubt man den verschiedenen Studien, die sowohl in der EU als auch in den USA zur Befindlichkeit junger Menschen in Auftrag gegeben wurden, dann ist die Perspektive für diese Gesellschaften nicht berauschend. Denn die Jugend hat keinen Bock auf die Zukunft. Mehrheitlich wird sie als düster beschrieben, wenn es überhaupt noch eine geben sollte. Das Grundgefühl, das den skeptischen Prognosen zugrunde liegt, ist die Angst. Angst vor dem Klimakollaps, Angst vor dem Atomkrieg, Angst vor sozialer Kälte, Angst vor gravierenden Ungerechtigkeiten, Angst vor Vereinsamung. Was die heutige Jugend in den besagten Ländern von ihren Vorgängerinnen unterscheidet, ist die Grundstimmung. Die negativen Prognosen vergangener Tage lösten Rebellion und Protest aus, heute, das ist deutlich zu lesen, überwiegt die Tendenz zur Depression.

Das Niederschmetternde an den Erhebungen ist die Tatsache, dass über 50 Prozent der Befragten den oben gemachten Aussagen zustimmen. Bevor allerdings voreilige Schlüsse gezogen werden, sei noch angemerkt, dass es eine fatale Fehlleistung wäre, von der dargestellten Fokus-Gruppe auf die gesamte Menschheit zu schließen. Ein Fehler, der zu den westlichen Standards gehört und der zunehmend zum Niedergang des Wirtschafts- und Kulturraumes beiträgt. Quantitativ repräsentiert der Westen ungefähr ein Zehntel der Weltbevölkerung. Eine adäquate Erhebung, die China, Brasilien, Indien, Russland, Indonesien, Pakistan, den Iran, und diverse afrikanische Länder mit einschlösse, besagte etwas über eine weltweite Tendenz. Nicht, dass davon auszugehen wäre, dass der Rest der Weltjugendtag kollektiv Hurra schriee, aber ein differenzierteres Bild käme heraus, und, das meine These, von einer depressiven Grundstimmung wäre keine Rede.

Was die Zerstörung der Lebensgrundlagen, die Vereinsamung des Individuums, eklatante Ungerechtigkeiten und die soziale Kälte anbetrifft, da liegen die realen Resultate eines Siegeszuges des Wirtschaftsliberalismus, der den Westen in den letzten vier bis fünf Jahrzehnten geprägt hat, unverfälscht auf dem Tisch. Wer sich angesichts dessen über skeptische bis depressive Grundstimmungen wundert, der hat sein Dasein auf der sonnigen Seite genossen, während eine überwältigende Mehrheit in das Schattenreich migriert ist. 

Blickte man aus einer anderen Perspektive auf den Planeten, dann böten sich Prognosen an, die von der inneren Befindlichkeit des Westens her als Hochverrat gelten würden. Dann wäre nämlich zu schließen, dass der freie und Werte basierte Westen massiv an Einfluss auf der Welt verloren hätte, dass er seine eigenen Grundsätze und Prinzipien seit langer Zeit selbst demontiert hat und dabei ist, zu den Zeiten der Kreuzzüge, des Kolonialismus und des Imperialismus zurückzukehren und die innere Strahlkraft eingebüßt hat. 

Das alles ist identifizierbar, eine Abkehr von dem Weg, der die kollektive jugendliche Depression auslöst, ist nicht in Sicht. Sich an denen, die für den Kurs der hirnlosen Verramschung aller Güter auf dem ganzen Globus Verantwortung tragen, abzuarbeiten, führt zu keinem Ergebnis. Überzeugen kann man die Agenten des Imperialismus nie, und die Jugend wird dadurch auch nicht aus der Depression geführt.

Aber welches sind die Zustände, die dazu führen, neuen Mut zu schöpfen und sich auf eine wie auch immer geartete Zukunft zu freuen? Sicherlich das Gefühl, selbst etwas bewirken zu können, das Vertrauen, Kontrolle über das zu bekommen, was das eigene Schicksal betrifft, ein substanzieller Begriff über das Gemeinwohl, ein Grundverständnis von notwendiger Leistung und Belohnung und ein radikales Verständnis von individueller Freiheit und kollektiver Verantwortung. Alles andere lenkt nur ab.