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Fundstück: Staatsfernsehen

20.08.2016

Der konservative Kanzler Kohl und der ebenso konservative Bundespräsident Herzog waren weitsichtige Männer. Sie fädelten bereits vor dreißig Jahren das ein, worüber sich halbwegs analytisch denkende Menschen jeden Tag erzürnen müssen. Es ist die Befindlichkeit in der gegenwärtigen Medienlandschaft. Helmut Kohl setzte, im Zusammenspiel mit einem Förderer der CDU, dem Medienmogul Leo Kirch, die Etablierung des Privatfernsehens durch, das es bis dahin nicht gab. Die damals formulierte Kritik an kaufbaren Medien, die zur Massenmanipulation geeignet sind, griff Herzog als Präsident des Bundesverfassungsgerichtes auf und sicherte den öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten ein dauerhaftes Monopol zu. Beide Politiker argumentierten, es müsse einerseits die Freiheit geben, selbst auf Sendung gehen zu können und andererseits gesichert sein, dass eine kritische Reflexion von Politik mit einem öffentlichen Auftrag gesichert sein müsse.

Bei Einführung des Privatfernsehens wurde viel über die zu erwartende Qualität spekuliert. Und die Kritiker schienen Recht zu behalten, die ersten Produktionen, die auf Sendung gingen, waren scheußlich und ständig von Werbung unterbrochen. Schnell etablierte sich ein Unterschichtenfernsehen, das sich in den Untiefen sozialer Tristesse und persönlicher Verzweiflung aalte und lange Zeit schien es so, als sei die Existenz zweier Rundfunk- und Fernsehwelten, die sich gravierend voneinander unterschieden, gesichert. Womit kaum jemand gerechnet hatte: nicht die privaten Anstalten orientierten sich qualitativ an den öffentlich-rechtlichen , sondern umgekehrt. Die Einschaltquoten wurden zum Maß aller Dinge und der unaufhaltsame Fall der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten konnte beginnen.

Die heutige Situation stellt sich dar als ein im Vergleich zu früheren Jahrzehnten verheerend unkritischen Journalismus und einer gefärbten wie selektiv betriebenen Information. Wer hätte gedacht, dass sich irgendwann einmal Bürger der Republik bei ausländischen Medien informieren müssen, um sich ein Bild darüber machen zu können, was auf der Welt passiert. Die Erfahrungen, die dabei entstehen, sind entsetzlich, denn es stellt sich heraus, dass sich das staatlich geschützte Monopol, dass als demokratische Kontrollinstanz gedacht war, als ein Staatsfernsehen reinsten Wassers verfestigt hat. Zudem ist es regelrecht unterwandert von US- geförderten Journalisten. Das Personal besteht zum einen aus diesen Boten amerikanischer Think Tanks und zum anderen aus dem schwülstigen Demokratieproporz der ökologischen Erwachungsphase, das über die Phase der political correctness nun das Stadium der Kriegstreiberei erreicht hat. 

Ganz nach dem Motto, komm, wir spielen Konsensdemokratie, hat sich, wie anders zu erwarten und von den Privaten als Pilot vorgemacht, ein Talk- und Moderationsformat etabliert, in dem nur zugelassene Positionen austariert werden. Analysen, die in die Tiefe gehen, finden nicht statt und sobald Positionen vertreten werden, die nicht der Intention entsprechen, werden regelrechte Kampagnen gegen deren Vertreter gefahren. Die Stars sind die Moderatoren, die bis zu 100.000 Euro pro Sendung einstreichen. Sie sind die Ideologen, für gute Journalisten in den Nachrichtensendungen ist angeblich kein Geld da. Eine Reform von Innen heraus und mit diesem Personal, scheint nicht mehr möglich zu sein. 

Die alte Weisheit der südamerikanischen Revolutionäre, dass du die Lehrer, die Redakteure und die Polizisten brauchst, um die Verhältnisse zu ändern, hat nicht an Bedeutung verloren. Das Bildungssystem ist durch Diffusion wirkungslos, der Polizeiapparat noch das am besten erreichbare Organ, weil dort direkte Erfahrungen mit den tatsächlichen Lebenswelten vorliegen,  und die öffentlich-rechtlichen Medien haben ihren Tiefpunkt erreicht. Aber es ist besser, sich der Wahrheit zu widmen als sich in der Illusion zu verlieren.

Staatsfernsehen

Der konservative Kanzler Kohl und der ebenso konservative Bundespräsident Herzog waren weitsichtige Männer. Sie fädelten bereits vor dreißig Jahren das ein, worüber sich halbwegs analytisch denkende Menschen jeden Tag erzürnen müssen. Es ist die Befindlichkeit in der gegenwärtigen Medienlandschaft. Helmut Kohl setzte, im Zusammenspiel mit einem Förderer der CDU, dem Medienmogul Leo Kirch, die Etablierung des Privatfernsehens durch, das es bis dahin nicht gab. Die damals formulierte Kritik an kaufbaren Medien, die zur Massenmanipulation geeignet sind, griff Herzog als Präsident des Bundesverfassungsgerichtes auf und sicherte den öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten ein dauerhaftes Monopol zu. Beide Politiker argumentierten, es müsse einerseits die Freiheit geben, selbst auf Sendung gehen zu können und andererseits gesichert sein, dass eine kritische Reflexion von Politik mit einem öffentlichen Auftrag gesichert sein müsse.

Bei Einführung des Privatfernsehens wurde viel über die zu erwartende Qualität spekuliert. Und die Kritiker schienen Recht zu behalten, die ersten Produktionen, die auf Sendung gingen, waren scheußlich und ständig von Werbung unterbrochen. Schnell etablierte sich ein Unterschichtenfernsehen, das sich in den Untiefen sozialer Tristesse und persönlicher Verzweiflung aalte und lange Zeit schien es so, als sei die Existenz zweier Rundfunk- und Fernsehwelten, die sich gravierend voneinander unterschieden, gesichert. Womit kaum jemand gerechnet hatte: nicht die privaten Anstalten orientierten sich qualitativ an den öffentlich-rechtlichen , sondern umgekehrt. Die Einschaltquoten wurden zum Maß aller Dinge und der unaufhaltsame Fall der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten konnte beginnen.

Die heutige Situation stellt sich dar als ein im Vergleich zu früheren Jahrzehnten verheerend unkritischen Journalismus und einer gefärbten wie selektiv betriebenen Information. Wer hätte gedacht, dass sich irgendwann einmal Bürger der Republik bei ausländischen Medien informieren müssen, um sich ein Bild darüber machen zu können, was auf der Welt passiert. Die Erfahrungen, die dabei entstehen, sind entsetzlich, denn es stellt sich heraus, dass sich das staatlich geschützte Monopol, dass als demokratische Kontrollinstanz gedacht war, als ein Staatsfernsehen reinsten Wassers verfestigt hat. Zudem ist es regelrecht unterwandert von US- geförderten Journalisten. Das Personal besteht zum einen aus diesen Boten amerikanischer Think Tanks und zum anderen aus dem schwülstigen Demokratieproporz der ökologischen Erwachungsphase, das über die Phase der political correctness nun das Stadium der Kriegstreiberei erreicht hat.

Ganz nach dem Motto, komm, wir spielen Konsensdemokratie, hat sich, wie anders zu erwarten und von den Privaten als Pilot vorgemacht, ein Talk- und Moderationsformat etabliert, in dem nur zugelassene Positionen austariert werden. Analysen, die in die Tiefe gehen, finden nicht statt und sobald Positionen vertreten werden, die nicht der Intention entsprechen, werden regelrechte Kampagnen gegen deren Vertreter gefahren. Die Stars sind die Moderatoren, die bis zu 100.000 Euro pro Sendung einstreichen. Sie sind die Ideologen, für gute Journalisten in den Nachrichtensendungen ist angeblich kein Geld da. Eine Reform von Innen heraus und mit diesem Personal, scheint nicht mehr möglich zu sein.

Die alte Weisheit der südamerikanischen Revolutionäre, dass du die Lehrer, die Redakteure und die Polizisten brauchst, um die Verhältnisse zu ändern, hat nicht an Bedeutung verloren. Das Bildungssystem ist durch Diffusion wirkungslos, der Polizeiapparat noch das am besten erreichbare Organ, weil dort direkte Erfahrungen mit den tatsächlichen Lebenswelten vorliegen, und die öffentlich-rechtlichen Medien haben ihren Tiefpunkt erreicht. Aber es ist besser, sich der Wahrheit zu widmen als sich in der Illusion zu verlieren.

Das entsetzte Deutschland

Wir bewegen uns in Parallelwelten der Erkenntnis. Alles, was mit dem Thema Politik zu tun hat, wird in den unterschiedlichen Wirkungsebenen unterschiedlich interpretiert und verstanden. Im Wesentlichen ist das die Realität derer, die die Politik machen. Sie haben ein Bild von sich und ihren Taten, das sie mittlerweile relativ unreflektiert und ohne kritischen Filter via die Staatsmedien in die Fläche senden können. Dann gibt es eine breite Öffentlichkeit, die ihrerseits auf bestimmte Mechanismen konditioniert ist. Der größte Erfolg bei der Entmündigung der Bevölkerung ist die Minimierung der Fähigkeit, Politik als etwas Interessen geleitetes zu verstehen und statt dessen Politik als einen Vollzug moralischer und ethischer Verantwortlichkeiten erscheinen zu lassen. Das ist ein Massensymptom in dieser Republik und das ist die Ursache dafür, dass sich wohl in naher Zukunft ein Desaster an das andere reihen wird.

Über den Mainstream hinaus existiert noch ein Segment, das, fälschlicherweise, momentan als Rechtsradikalismus oder Neonazitum bezeichnet wird, aber etwas differenzierter zu betrachten ist. Es handelt sich zum einen um die Verlierer dieser Gesellschaft, die aufgrund der eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt keine Perspektive haben und denen nie kommuniziert wurde, dass die Gesellschaft, die sie mit Transferleistungen alimentiert, etwas von ihnen erwartet. Sie ahnen, dass ihre Zeiten schwerer werden, wenn sich Konkurrenz hinzugesellt, die sich konstruktiver und produktiver verhält. Die Mitleidsmasche ihnen gegenüber war falsch, die Mitleidsmasche ist falsch und es muss klar gemacht werden, dass Leistung auf Gegenleistung beruht. Den Chefärzten und Anwälten, die sich auch in diesem Pulk bewegen, muss tatsächlich die harte Hand des Antifaschismus begegnen.

Und dann ist da noch eine Gruppe, die vielleicht als das entsetzte Deutschland bezeichnet werden muss. Es sind diejenigen, die die Politik in ihrer Entwicklung sehr kritisch begleitet haben und die es noch fertig bringen, Ursache und Wirkung in einen kausalen Zusammenhang zu bringen. Sie wissen, dass die Destabilisierung des Balkans zu den heutigen Zuständen dort geführt hat und kein Getöse über irgendwelche Schlepperbanden die Verantwortung dieser Republik an Not, Elend, Gewalt und Verfolgung in diesem Teil Europas tilgen wird.

Analog ist es mit den Positionen im arabischen Frühling, der Haltung gegenüber Libyen und den Waffenlieferungen in den Nahen Osten insgesamt, wer woanders Geschäfte mit Messer und Mord macht, darf sich nicht wundern, wenn die Gepeinigten dahin gehen, woher die Überlegenheit ihrer Gegner zuhause war. Diese Erkenntnisse verbreiten sich vor allem im Netz, ob dieses Faktum alleine zu einer Veränderung der Verhältnisse führt, ist zu bezweifeln. Aber zur Durchbrechung der Ideologie, die von denen verbreitet wird, die pausenlos neues Unheil anrichten, werden die Diskussionen einen Beitrag leisten.

Denn obwohl die gesellschaftliche Ratlosigkeit aufgrund der gegenwärtigen Geschehnisse groß ist, ist die Bundesregierung mit ihren Plänen zur Ukraine mitten in den Vorbereitungen der nächsten Katastrophe. Eine Beteiligung bei militärischen Handlungen wäre noch das kleinste Übel, da die Sache ohne Eskalation mit den USA schnell zugunsten Russlands entschieden wäre. Sicher ist nur jetzt schon, dass der zu erwartende Zuzug aus der Ukraine aus militanten Kriminellen und entrechteten Prostituierten bestehen wird. Die lieben Brüder und Schwestern, die für die Demokratie in ihrem Lande kämpfen, werden es nicht schaffen, dafür werden die geschätzten Oligarchen schon sorgen. Aber wie war das noch? Vor einem Vierteljahrhundert erschien ein Buch mit dem Titel Die Barbaren. Darin wurde die Politik des Westens geschildert und logisch einfach angenommen, was passiert, denn sich die Verlierer aus den destabilisierten Ländern auf den Weg über das Mittelmeer nach Europa machten. Niemand wollte es so richtig glauben.