Eine Frage, die viele Menschen in diesem Land bewegt, ist die, wie lange es eine Gesellschaft hinnimmt, seitens der Politik und der Leitartikler nach Strich und Faden für dumm verkauft und verhöhnt zu werden. Oder anders ausgedrückt: Wie lange hält sich das Prinzip Dumm-Dreist?
Es vergeht kein Tag, an dem nicht das aktuelle Hauptthema dazu verleitet, eine einfache, naheliegende, logische Frage zu stellen, um die mit dem Thema transportierte These zum Einsturz zu bringen. Und die Auflistung der Fälle, auf die das zutrifft, ist endlos.
Das beginnt mit der These, dass Russland völlig unerwartet und bar jeglicher Gründe in die Ukraine eingefallen ist. Die Journale sind voll mit den jahrelangen Vorbereitungen von USA und NATO, die auf diesen Fall hinarbeiteten.
Es geht weiter mit dem ständig wiederholten Slogan von der regelbasierten Ordnung, von der Biden, sein dirty Agent Blinken bis hin zur Jahrmarktssouffleuse Barbock ständig reden, womit sie nicht das Völkerrecht meinen können, denn mit dem stehen sie selbst nachweislich mehr auf dem Kriegsfuß als die ausgemachten Feinde. Es sind einfach nur ihre Regeln, die kolonialen, imperialen Regeln des Rechts des Stärkeren. Wie das der Rest der Welt sieht, übrigens die überwiegende Mehrheit, steht dabei nie zur Debatte.
Es geht immer wieder um Staatsfeinde, die aus Russland finanziert werden, die es vielleicht geben mag, aber das aus dem Munde derer, die im Netzwerk us-amerikanischer Think Tanks hoffnungslos verheddert sind?
Es geht weiter mit den Angriffen auf die kritische Infrastruktur dieses Landes, die man, wie sollte es anders sein, dem Hauptfeind unterstellt, wo doch alle Indizien für die terroristischem Zuverlässigkeit von Bündnispartnern sprechen.
Nicht zu reden von den Unterstellungen, in der Ukraine würde die liberale Demokratie verteidigt, wo doch deutlich ist, dass es sich schlicht um ökonomische und geostrategische Interessen handelt, zu deren Durchsetzung man mit Schergen kollaboriert, die das Land bereits schon einmal als Verbündete Hitlers mit verwüstet und traumatisiert hinterlassen haben.
Und ja, es geht weiter mit dem angeblich mustergültigen Kampf der freien Welt gegen die Vernichtung von Natur und Umwelt, den man sich ein Vierzigstel von dem kosten lässt, was man bereits in Kriegswerkzeug investiert hat.
Die Liste ist lang und die Art und Weise, wie das Geschehen im eigenen Land dargestellt und kommentiert wird, deckt sich schon lange nicht mehr mit der Sichtweise der meisten Menschen. Das bekommt man immer wieder mit, wenn sich der Verein der Obskurantisten, der neuzeitlichen Dunkelmänner und, das sollte nicht vergessen werden, voll emanzipiert an vorderster Front der Dunkelfrauen, die ihre an Irrsinn reichende Kriegs- und Vernichtungslust mit jedem Atemzug an den Tag legen.
Und sollten die Regungen im Volk, das nach Meinung der zündelnden Kunst ja gar nicht mehr existiert, auch Zweifel an den staatlich sanktionierten Schauergeschichten hochkommen, dann werden kleine Bröckchen in den Diskurs einer milieugesteuerten Zivilgesellschaft geworfen, die einen hohen Symbolwert, aber keine praktische Relevanz besitzen. Da streitet sich die Reste-Rampe nationaler Intellektualität über Fragen, ob schneeweiße Männer auf ihren Instrumenten Reggae, Blues und Jazz Musik spielen, alte Frauen einen Sombrero tragen dürfen oder ein Weißer den Othello singen darf und Literatur aus dem vergangenen Jahrhundert noch gedruckt und gelesen werden darf. An der Oberfläche wirkt auch dieser Unfug, aber substanziell ändert er nichts an der eingangs gestellten Frage: Wie lange hält sich das Prinzip Dumm-Dreist?
