Strategiepapier der USA: „Oh, welch ein Malheur!“

Jeden Tag fügen sich neue Steinchen in das Bild hiesiger strategischer Inkompetenz ein. Aus den USA heißt es nun, und zwar sowohl seitens der Trump-Administration als auch von scharfen Kritikern amerikanischer Außenpolitik, dass Russland für Europa keine Bedrohung darstelle. Das Papier zur Sicherheitsstrategie aus dem Weißen Haus, welches bezüglich der Einschätzung Europas und Deutschlands vieles enthält, welches ein Gros der hier Lebenden teilen würde, wird von den Miniaturstrategen aus den heutigen wie gestrigen Regierungsämtern mit Schaum vor dem Mund kommentiert. „Oh, welch ein Malheur! Der Krieg gegen Russland ist nicht in Stein gemeißeltes Interesse der USA!“ Die einzige Schlussfolgerung, welche die Bankrotteure jeglicher nationaler wie europäischer, an den tatsächlichen Interessen orientierten Außenpolitik zu schließen in der Lage sind, ist kriegerische Eskalation. 

Zu den Hauptdarstellern gehören die bissigsten Hunde am Nordrand der NATO, die bezeichnenderweise die geringsten Kosten tragen, und selbstverständlich das klappernde Skelett des British Empire, das taumelnde Frankreich und, wie könnte es anders sein, ein bereits demontiertes Deutschland mit einem Lobbyisten amerikanischer Konzerne an der Spitze. Und natürlich eine zum totalen Krieg entschlossene, durch nichts legitimierte EU-Kommission, die mit ihrem regulatorischen Totalitarismus jede Form wirtschaftlicher Leistung zunichte macht. Die Prognose für diesen Besatz: Alles, was sich in dem amerikanischen Papier an Befürchtungen über den Zustand und die Zukunft Europas lesen lässt, wird noch übertroffen werden.

Dass die Politik von Ländern sich an deren Interessen zu orientieren hat, ist ein weit verbreiteter Grundsatz der internationalen Politik. Nur von den hiesigen Dilettanten, die meinten, sie könnten immer so weiter machen unter dem Rock der amerikanischen Bellizisten und es nicht einmal für nötig hielten, die Möglichkeit der Änderung amerikanischen Interessen und einer daraus resultierenden anderen Außenpolitik mit einzukalkulieren, ist dieser Grundsatz aufs Schmählichste verraten worden. Und sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie für den Verrat an ihren Gemeinwesen, die dabei sind, mit rasendem Tempo den Bach herunter zu gehen, zur Verantwortung gezogen werden. 

Und obwohl immer so schön von Werten und den Prinzipien die Rede war, zu deren Gusten man die Interessen des Landes auch einmal hinten anstellen müsse, haben sie alles verraten, was mit den Werten und dem politischen System zusammenhängt. Wem fallen bei der Betrachtung dieser Entourage noch Begriffe ein wie Freiheit, Recht, Einigkeit, Loyalität, Frieden, Solidarität, Vernunft, Gerechtigkeit, Vertrauen? Sehen Sie sich die Gesichter derer an, die aktiv auf den jetzigen Zustand hingearbeitet haben und beantworten Sie die Frage. Und vergessen Sie bitte nicht, sich bei der Lektüre der als gemäßigt geltenden Monopolistenblätter nach der viel beklagten Quelle von Hass und Hetze zu suchen! 

Und fragte man die Verantwortlichen, so wären sie sofort dabei, alle möglichen Delinquenten zu nennen: Putin, Trump, Xi Jinping, die AFD, den Rassemblement National, die italienischen Faschisten, die Aluhüte und Impfverweigerer und letztendlich das dumme Volk. Nur sie selbst, als diejenigen, die immer von Verantwortung reden, aber ihre eigene Unzulänglichkeit jedem nur möglichen Feindbild anzuhängen versuchen, tragen natürlich keine Verantwortung für den beklagenswerten Zustand. 

Wer, bitte schön, will diese Schreihälse, die nichts Konstruktives zu bieten haben, am Tisch sitzen haben, wenn es ums Ganze geht? Niemand, der bei Verstand ist! 

Oh, welch ein Malheur!

Souverän: Räsonnement über das Personal

Von Zeit zu Zeit muss ich an die Erzählung eines Freundes denken, der im Foyer eines exklusiven Zürcher Hotels stand und von einer älteren Dame angesprochen und gefragt wurde, ob er Lohn empfange oder ob er wer sei? Neben dem Lachen, das eine solche Frivolität hervorruft, sei doch angemerkt, dass eine unbeschreibliche Arroganz bei denen zu herrschen scheint, für die die Sonne der Sorglosigkeit bereits vor der Geburt geschienen hat. Aber anstatt sich darüber aufzuregen, sollte man ab und zu die Theorie auch insofern ernst nehmen, als dass man das Verhältnis von Auftraggeber und Auftragnehmer hinsichtlich derer durch dekliniert, die mit einem Mandat der Bevölkerung in das politische Geschäft geschickt werden, um deren Interessen zu vertreten. Man verzeihe, wenn der Gedankensprung groß ist!

Und plötzlich ist der Souverän ein Chef, der es durchaus verdient hat, einmal breitbeinig in einem Ledersessel zu sitzen, sich an einer guten Zigarre und einem exquisiten Brand zu erquicken und mit seinesgleichen über das Personal zu unterhalten, das da in das große Haus in Berlin geschickt wurde, um den Laden im eigenen Interesse zu führen.

Ja, da kommt dann doch so manche Unzufriedenheit zum Vorschein. Das Personal, das heutzutage zur Verfügung steht, hat zumeist vom richtigen Leben keine Ahnung.  Abgeschlossene Berufsausbildungen sind selten, tatsächliche Erfahrungen als qualifizierte Kraft in einem Gewerbe sind eine Rarität. Da wird von einer Work-Life-Balance geschwafelt, wenn ein Gros der Auftraggeber sich mit zwei Jobs herumschlagen muss. Und dann glaubt das Personal, mit irgendwelchen Postings auf den Ramschmeilen der digitalen Medien, wenn es geht ohne Wort und Schrift, aber mit einem schönen Outfit und Fahrstuhlmusik unterlegt, könne man für seine Tätigkeit auf Volkes Tasche werben. Bei Symboldebatten ist es sofort dabei, wenn es darum geht, Interessen durchzusetzen und der Strömung die Stirn zu bieten, werden hinter den Mülltonnen der Meinungsindustrie abstruse Kompromisse geschlossen und dann noch als große Errungenschaften versucht zu verkaufen. Und von Strategie nicht zu reden. Ein Fremdwort für alle, die weder eine Disziplin noch das richtige Leben kennen!

Ja, kommt dem Souverän nicht mit der Frage nach dem Personal! Da wird der Tabak bitter und das Getränk verliert seinen Reiz, wenn er nur darüber nachdenkt. Denn der Markt gibt momentan nichts Besseres her als die beschriebenen Luftnummern, die nichts von Belang zu bewegen vermögen, sich aber gleichzeitig in einem Anflug von Größenwahn als das Wesen und die Essenz dieses Auftragsverhältnisses, sprich dem schönen Begriff der Demokratie, bezeichnen. Da ist etwas gewaltig schief gelaufen und, aus Sicht des Souveräns, die Probezeit ist seit langem abgelaufen. Dieses Personal wieder loszuwerden ist aufgrund der Massenerscheinung nicht so leicht und qualifizierte Kräfte zu gewinnen richtig schwer. Denn wer von Gewicht und Charakter ginge das Risiko ein, eine durch Leistung erworbene bürgerliche Existenz gegen Diadochenkämpfe in einem von Hysterie beherrschten Haus der Belanglosigkeiten einzutauschen und zudem noch von den Meinungsmonopolisten inquisitorisch gemeuchelt zu werden? 

Um bei den Diadochen zu bleiben: Historisch zerfiel das Reich nach Alexander, bewerkstelligt durch die Kämpfe der vermeintlichen Erben, die allerdings nichts von der strategischen Tiefe, der Courage und der Risikobereitschaft des Reichsgründers aufweisen konnten.

Da sitzt der Souverän in seinem Sessel, ratlos, folgt dem Rauch der Zigarre und sinnt nach einem Ausweg. Man möchte ihm raten, nicht zu fest zu ziehen, denn dass macht bitter, aber das Ziehen nicht zu vergessen, sonst erlischt die Flamme! 

Souverän: Räsonnement über das Personal

Im Keller der Absencen

Im Keller 
Der Absencen
Thront ein Geist
Auf einer Holzpalette

Dort
Wo nichts mehr
Logisch scheint
Etabliert sich
Grad ein Reich.

Beschämend
Fürs Bewusste
Erschütternd
Jede Ordnung.

Hohen Zoll
Verlangend
Legitimiert
Durch nichts.

Gerüchte kreisen,
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Der Anstand
Ruft zum Aufstand!

Und schon brennt
die Palette
Und niemand weiß
Was kommen wird.

Im Keller der Absencen