Mit der Konstituierung der neuen Bundesregierung, bestehend aus CDU/CSU und SPD und einem Kanzler Merz war die Kontinuität der desaströsen Vorgängerregierung besiegelt. Alles, was der Kandidat vor der Wahl zum Besten gegeben hatte, wurde von ihm selbst revidiert. Lediglich die Kriegsorientierung blieb. Scholz hatte keine Vorstellung von Frieden, dafür hat Merz eine Vorstellung von Kriegseskalation. Die Front von CDU/CSU, SPD, Grünen und Linke sorgte dafür, dass noch vor der Konstituierung des bereits gewählten Bundestags eine grandioser Kriegskredit aufgenommen werden konnte. Die Zweifel, ob das BSW nicht unter Auszählungsfehlern gelitten hat, wurde von denen, deren Regierungsbeteiligung durch eine Korrektur gefährdet gewesen wäre, zurückgewiesen. Irgendwie hat das Zustandekommen der derzeitigen Regierung mehr an das Werk von Kleptomanen als das von Demokraten erinnert. Und immer, wenn aus deren Mund das Wort Verantwortung kommt, muss man mit dem Schlimmsten rechnen.
Die EU-Kommission hat sich seit der militärischen Reaktion Russlands auf die NATO-Osterweiterung zu einem Kriegsrat entwickelt. Ein Sanktionspaket gegen Russland jagte das andere, getroffen wurden die eigenen Länder, während Russland nicht den Eindruck vermittelt, in die Knie zu gehen. Demokratisch legitimiert ist auch die EU-Kommission nicht. Ihr Personalportfolio stammt aus Hinterzimmern. Neben dem Konvolut von Sanktionen und der unerträglichen Kriegshetze werden jetzt auch Bürger wegen ihrer formulierten Positionen sanktioniert und eifrig Zäune an der Ostgrenze gebaut. Die Statuten der EU geben diese Aktivitäten nicht her. Aber wer redet in diesem Gebilde noch von Demokratie? Seit den Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden über eine geplante europäische Verfassung im Jahr 2005, bei denen als Ergebnis eine Ablehnung stand, wurde der Plebs nicht mehr über Grundsätzliches befragt.
Die viel beschworene Zivilgesellschaft scheint zu einem Gutteil am Tropf der Regierenden zu hängen. Sie lässt sich gegen alles instrumentalisieren, was sich gegen die so genannte demokratische Mitte wendet, während in aller Ruhe demokratische Rechte massakriert werden. Immer mit der Begründung äußerer oder innerer Feinde. Gleichzeitig fabulieren jüngere Frauen aus NATO und Zivilgesellschaft in den vielen Talk-Formaten über eben diese Feindbilder. Ersetzt man bei der einen den Begriff „Russen“, bei der anderen den „weiße Männer“ durch den Terminus „Juden“, dann bekommt man einen Begriff davon, in welchem Brackwasser sich das bewegt, was einmal den Namen eines gesellschaftlichen Diskurses trug.
Und dann gab es noch diejenigen, die sich, da das Leben so schön und bequem ist, gerne durch die Feuilletons der Monopolpresse einseifen ließen, sich ihre Edelweine und Delikatessen durch sklavenähnliche Boten frei Haus liefern ließen und sich beim Gehetze über alle, die gegen Angriffe auf jede Form der Zivilisation ihre Stimme erhoben, mit einem arroganten Grinsen beteiligten. Vor einigen Tagen hatten wir Besuch von Freunden, die noch in der DDR geboren wurden. Sie brachten ein Buch mit den Titel „Die Schuld der Mitläufer. Anpassen und Widerstehen in der DDR“ mit. Für die beschriebene Mischpoke ist es brandaktuell.
Das alles wäre ein guter Grund, das Jahr mit einem alles tötenden Knall zu beenden. Wären da nicht auch diejenigen, die morgens aus dem Haus gehen und mit viel Mühe und Engagement den ganzen Laden am Laufen halten. Sie lächeln müde, wenn sie die Reden derer hören, die zur Zeit den Hexensabbat feiern. Ihnen macht niemand ein X für ein U vor. Und so erlaube ich mir, das Jahr mit einer kleinen Abwandlung des Hessischen Landboten zu beenden:
Friede den Hütten! Krieg den Palästen! Im Jahre 2025 siehet es aus, als würde die Bibel Lügen gestraft. Es sieht aus, als hätte Gott die Schaffenden und Fleißigen vergessen, und als sänne er nur auf das Wohl der Milliardäre!

Dem ist nichts hinzuzufügen. Hoffen wir auf ein besseres 2026. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber sie stirbt, wie Donald Ray Pollock so illusionslos wie nüchtern anmerkt.