Kein Frieden, keine Prosperität, keine Selbstachtung

Es ist nicht allzu lange her, dass der Bundeskanzler in China weilte und mit dem chinesischen Ministerpräsidenten sprechen konnte. Wenn er nicht nur vom Blatt abgelesen und das eigene Statement abgesetzt hat, wie das die Außenministerin zu tun pflegt, und wenn er Xi Jinping gut zugehört hat, dann dürfte er zwei Botschaften vernommen haben,  die sich direkt auf das eigene Standing in der kleinen Bundesrepublik bezogen: auf die wirtschaftliche Entwicklung und auf den Krieg in der Ukraine mit den bereits existierenden und sich abzeichnenden Wirkungen.

Xi Jinping hatte nicht nur Konsultationen in beiderseitigem Einvernehmen bezüglich der Wirtschaftsbeziehungen vorgeschlagen, sondern auch die Voraussetzungen für erfolgversprechende Friedensverhandlungen genannt. Er benutzte dazu die weise Formulierung: alle müssen am Tisch sitzen und keiner darf auf der Speisekarte stehen. Kaum zurück, hatte das keine Wirkung mehr und es stellt sich nicht die Frage, inwieweit die Person des Bundeskanzlers dafür verantwortlich ist. Die Wahrheit ist wahrscheinlich schlicht. Er darf es nicht.

Dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und Deutschland ruiniert werden sollen, ist genauso gewiss wie ein transatlantisches Desinteresse an einem Frieden mit Russland. Dass dabei die europäische Ökonomie nachhaltig zerstört und die Ukraine biologisch ihrer Zukunft beraubt wird, ist dem größten zeitgenössischen Kriegstreiber im Weißen Haus einerlei. Oder, wenn man genau hinsieht, vielleicht sogar die Agenda.

Dass nämlich nach der deutsch-chinesischen Tuchfühlung die EU unter der unsäglichen Kommissionspräsidentin nicht nur das nächste Sanktionspaket gegen Russland, sondern auch Wirtschaftssanktionen gegen China geschnürt hat, ist die eine Seite. Dass man zudem unter den Regieanweisungen der USA zu einer Friedenskonferenz in der Schweiz einlud, ohne Russland an den Tisch zu bitten, rief sogleich die Formulierung des chinesischen Ministerpräsidenten in Erinnerung. Denn da steht nicht die Ukraine, sondern Russland auf dem Speiseplan. Und das bereits seit 1990, wo man den Fuß bereits einmal im Land hatte, sich mit allen möglichen Kriminellen arrangierte, um an die Ressourcen zu kommen und die Bevölkerung Hunger litt. Und dass sich letztere dieses Erlebnis zu einer Lehre hat werden lassen, hat man den Russen nicht verziehen. 

Wer glaubt, dass der Schweizer Konvent irgend etwas in Richtung Frieden bewirken wird, hält Al Capone auch für einen Samariter. Joe Biden, der hier als der Garant der amerikanischen Demokratie gefeiert wird, ist der Joker jeglicher kriegerischer Eskalation auf dem europäischen Kontinent. Man sehe sich sein Wirken in der Ukraine seit 2008 an, man sehe sich das von ihm rekrutierte Personal an und man sehe sich die durch ihn veranlasste Sabotage- und Terrorakte an und man ist im Bilde. Die heute um Orientierung ringende Mumie hatte nur eines im Sinne: die Schwächung Russlands. Dass dabei Europa als weltpolitischer wie wirtschaftlicher Faktor den Bach herunter ging, wurde in Kauf genommen.

So, wie die Kraftfelder im Moment angesiedelt sind, wird weder der jetzige deutsche noch der aus der Opposition gehandelte mögliche Kanzler das machen und entscheiden dürfen, was den Interessen des Landes wie des Kontinents entspräche. Sie sind durch ein fein gesponnenes Netz in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt oder gar durch wohl dosierte und vielfältige Formen der Korruption in ihrer Wahrnehmung getrübt. Und die Courage des Aufbegehrens kennen sie nicht. Das russische Sprichwort, dass über einem freien Mann nur noch der Himmel ist, löst bei ihnen Unbehagen aus. So ist das mit dem Post-Heroismus. Kein Frieden, keine Prosperität, keine Selbstachtung.

2 Gedanken zu „Kein Frieden, keine Prosperität, keine Selbstachtung

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  2. Avatar von alphachamberalphachamber

    Der „eiserne Vektor“ in Richtung Zerstörung alles Bestehenden und des Ausgleichs ist der einzige Ausweg aus dem wirtschaftlichen und finanziellen Abgrund. Der Tiefe Staat ist in Gefahr seine Macht zu verlieren, durch den drohenden Verlust des USD als Leitwährung und ein schwächelndes Militär. Es ist die marxistische Taktik eine Krise mit einer grösseren zu überdecken…

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